Abfall
Der Abfallsektor ist die zweitgrößte Quelle anthropogener Methanemissionen in der EU und trägt zu etwa 27 Prozent 1 dieser Emissionen bei. Weltweit ist er die dritthöchste Quelle von Methan.
Methan im Abfallsektor entsteht, wenn biologisch abbaubares Material aus organischen Siedlungsabfällen (z. B. Lebensmittelabfälle, Gartenabfälle, Holz und Papier) auf Mülldeponien oder in Kläranlagen abgebaut wird.
Glücklicherweise sind die Lösungen leicht verfügbar. Die wichtigsten Strategien zur Verringerung der Methanemissionen fester Abfälle – die Reduzierung organischer Abfälle, die Trennung an der Quelle und die Behandlung organischer Abfälle – sind kostengünstig, skalierbar und überall auf der Welt leicht umzusetzen.
Sources:
1 EEA, https://www.eea.europa.eu/publications/methane-emissions-in-the-eu
Image Credits:
1 Intro: Joshua Hoehne on Unsplash
Nachrichten und Mitteilungen zum Abfallsektor
-
All Post Types
-
Neuigkeiten
-
Veröffentlichungen
Brüssel, 19. Februar 2025 – Die EU Mitgesetzgeber haben gestern Abend in ihrer vorläufigen Einigung die ehrgeizigen Ziele für Textilien und Lebensmittelabfälle aufgegeben. In Erwartung der endgültigen Verabschiedung des Textes haben die politischen Entscheidungsträger im Europäischen Parlament die frühere Position der Institution zu den Zielen für Lebensmittelabfälle nach dem politischen Rechtsruck aufgegeben. Die meisten Mitgliedstaaten lehnten strengere Maßnahmen für Lebensmittel- und Textilabfälle ebenfalls entschieden ab.
Dieser Bericht untersucht zentrale Maßnahmen, die in das bevorstehende Kreislaufwirtschaftsgesetz (CEA) aufgenommen werden könnten, um das Recycling zu stärken, Abfälle zu reduzieren und die Ressourceneffizienz in der EU zu verbessern. Er hebt die Notwendigkeit strengerer Vorschriften zur getrennten Sammlung, einer besseren Sortierung von Mischabfällen und klarerer Standards für hochwertiges Recycling hervor, um zu verhindern, dass wertvolle Materialien auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen enden. Zudem analysiert der Bericht, wie politische Änderungen, wie z. B. Begrenzungen für Restabfälle und Aktualisierungen der EU-Abfallgesetze, tatsächliche Fortschritte vorantreiben können. Durch die Darstellung praxisnaher Lösungen bietet er einen Fahrplan für politische Entscheidungsträger, um eine stärkere Kreislaufwirtschaft zu schaffen und den Zugang zu kritischen Rohstoffen zu sichern. Mit dem bevorstehenden CEA liefert dieser Bericht wertvolle Einblicke, um sicherzustellen, dass die Gesetzgebung echte ökologische und wirtschaftliche Vorteile bringt.
Die Eindämmung der Methanemissionen wurde als „der stärkste Hebel, den wir schnell ziehen können, um die Erwärmung bis 2050 zu reduzieren“ bezeichnet. Mit den derzeitigen Finanzierungsmodellen wird diese entscheidende Chance, dass 1,5°C-Limit einzuhalten, einfach nicht genutzt. Die Einrichtung eines speziellen Methanfonds, der vom UN-Multi-Partner-Treuhandfonds verwaltet wird, würde das notwendige finanzielle Rückgrat für die Verwirklichung eines dauerhaften Wandels bilden. Warum warten, wenn die offensichtlichen Lösungen auf dem Tisch liegen?
Zwar haben internationale Institutionen und die EU dem Thema Methan große Aufmerksamkeit geschenkt, doch muss sektorübergreifend noch viel mehr getan werden. Insbesondere in Sektoren wie der Abfallwirtschaft und der Landwirtschaft, deren Methanemissionen nach wie vor weitgehend ungeregelt sind, müssen wir die gleichen Fortschritte anstreben wie bei der Methanverordnung der EU für den Energiesektor. Wir müssen diese Schritte beibehalten und verstärken und eine ehrgeizige Umsetzung auf nationaler Ebene sicherstellen. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es bei der Reduzierung der Methanemissionen nicht nur um die Bekämpfung des Klimawandels geht. Es gibt zahlreiche positive Nebeneffekte, darunter eine bessere Luftqualität, bessere Gesundheitsergebnisse, eine größere biologische Vielfalt, Wasserschutz und eine höhere Ernährungssicherheit. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, einen Beitrag zu Europas Bemühungen um die Verringerung der Methanemissionen zu leisten!
Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas (THG), das über einen Zeitraum von 20 Jahren etwa 80-Mal stärker wirkt als Kohlendioxid (CO2) und für ein Drittel der bisherigen globalen Erwärmung verantwortlich ist.
Die kurze Lebensdauer von Methan macht es zu einem attraktiven Ziel, um die Klimaerwärmung schnell zu reduzieren. Eine Verringerung der vom Menschen verursachten Methanemissionen um bis zu 45 % innerhalb eines Jahrzehnts, könnte nach Angaben des UNEP bis 2045 eine globale Erwärmung von fast 0,3 °C verhindern. Dies würde dazu beitragen, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 °C zu begrenzen, was dem Ziel des Pariser Abkommens entspräche, und Gesundheitsprobleme und vorzeitige Todesfälle durch bodennahes Ozon (Luftverschmutzung) verhindern. Darüber hinaus könnten die weltweiten Ernteerträge um mehr als 25 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
Die globale Abfallwirtschaft ist mit Herausforderungen verbunden, insbesondere im Hinblick auf Methanemissionen aus Deponien. Im Jahr 2020 fielen über 2,1 Milliarden Tonnen feste Siedlungsabfälle an, von denen 62 % in kontrollierten Anlagen entsorgt und fast die Hälfte deponiert wurden. Da 2,7 Milliarden Menschen keine Müllabfuhr haben, wurden die restlichen 38 % unkontrolliert entsorgt. Methan, ein starkes kurzfristiges Treibhausgas, ist ein bedeutendes Nebenprodukt der Deponierung biologisch abbaubarer Abfälle und trägt wesentlich zur globalen Erwärmung bei.
Brüssel, 19. Juni 2024: Der Rat der EU hat in seinem Standpunkt zur Abfallrahmenrichtlinie die Behandlung von Textilabfällen begünstigt, während er sein Versprechen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren, gebrochen hat, sagt das Umweltnetzwerk Zero Waste Europe. Dies ist ein weiterer Meilenstein im Gesetzgebungsverfahren, um die Textilhersteller nach dem Verursacherprinzip (polluter pays principle) zur Verantwortung zu ziehen. […]
Die gestrige Abstimmung im Europäischen Parlament bedeutete einen Sieg für die Gesetzgeber, die die Textilhersteller zur Deckung der Kosten für die von ihren Produkten verursachten Abfälle verpflichten wollen. […]
Die Mitglieder des Europäischen Parlaments stimmten über die Abfallrahmenrichtlinie ab, um die rechtlich verbindlichen Ziele zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen auf 20 % für die Verarbeitung und Herstellung und 40 % für den Einzelhandel, Restaurants und Haushalte anzuheben. […]
Im Vorfeld des EU-Mandats für die getrennte Sammlung von Bioabfällen im Januar 2024 zeigt Life Biobest in seinem Deliverable 5.2 die Lücken im Rechtsrahmen und die systemischen Hindernisse auf, die einer effizienten Bioabfallbewirtschaftung mit hohen Erfassungsquoten von hochwertigem Material im Wege stehen[…]
Dieser Bericht, der vom Life Biobest-Projekt zur öffentlichen Verbreitung freigegeben wurde, besteht aus einem homogenisierten Datensatz über die kommunale Bioabfallbewirtschaftung. Ausgehend von einer Untersuchung des aktuellen Stands der Datenerfassung und Berichterstattung in der Europäischen Union, enthält die Veröffentlichung Daten zu grundlegenden Informationen und Randbedingungen für die Sammlung und Behandlung von Bioabfällen für fast alle 27 EU-Mitgliedstaaten […]
Wir, eine Koalition von Non-Profit-Organisationen, die sich für die Verringerung von Methan einsetzen, reagieren mit diesem Schreiben auf die jüngste Mitteilung über das europäische Klimaziel für 2040 und den Weg zur Klimaneutralität bis 2050, um eine nachhaltige, gerechte und wohlhabende Gesellschaft aufzubauen. Während wir das ehrgeizige Ziel einer Nettoreduktion der Treibhausgase um 90% begrüßen, sind wir besorgt über die Streichung des vorgeschlagenen 30-Prozentigen Reduktionsziels für Nicht-C02 Emissionen […]
65 gemeinnützige Organisationen und Wirtschaftsverbände aus 22 EU-Ländern fordern das Europäische Parlament auf, ehrgeizige, rechtsverbindliche Ziele zur Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030 in die laufende Überarbeitung der EU-Abfallrahmenrichtlinie aufzunehmen. […]
Um sicherzustellen, dass die Weltgemeinschaft das Ziel des Pariser Abkommens erreicht, die Erwärmung deutlich unter 2°C zu halten und gleichzeitig die Bemühungen zur Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C fortzusetzen, müssen bis 2030 weltweit erhebliche Reduzierungen der Methanemissionen erreicht werden. […]
Unsere neue Studie in Zusammenarbeit mit Equanimator Ltd. beweist die Kostenwettbewerbsfähigkeit von Konzepten für die Behandlung gemischter Abfälle auf der Grundlage von Materialrückgewinnung und biologischer Behandlung (MRBT). Die Studie ergab, dass die Kosten für die MRBT niedriger sind als die Kosten für die Verbrennung, wobei die MRBT sogar noch attraktiver wird, sobald die Verbrennungsanlagen in das EU-Emissionshandelssystem (ETS) einbezogen werden. […]
Für die EU-Mitgliedsstaaten gewinnt das Thema Bioabfall zunehmend an Bedeutung und ist für die meisten ziemlich alarmierend. Während die Erfassungsquoten für organische Abfälle in den meisten europäischen Ländern nach wie vor niedrig sind, müssen die Kommunen aufgrund der bevorstehenden Frist, bis zu der die EU-Mitgliedsstaaten organische Abfälle verpflichtend trennen und sammeln müssen, Pläne und Lösungen ausarbeiten […]
Image Credits:
"":
Weitere Hauptquellen der Methanemissionen
Etwa 20 Prozent der weltweiten Methanemissionen entstehen bei der Verarbeitung von Gas, bei der Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Kohle sowie durch fossiles Gas, das in der petrochemischen Industrie zur Herstellung von Kunststoffen verwendet wird. Auf EU-Ebene, ohne die Emissionen im Zusammenhang mit den EU-Einfuhren von Öl, Gas und Kohle, sind es 17 Prozent. Eine neue Analyse der IEA zeigt jedoch, dass die Methanemissionen aus dem Energiesektor rund 70 Prozent höher sind als bisher angenommen.
Der Agrarsektor ist für rund 54 Prozent aller vom Menschen verursachten Methanemissionen in der EU verantwortlich. Es gibt bereits eine Reihe kosteneffizienter und sofort umsetzbarer Lösungen zur Verringerung der Emissionen. Dazu gehören die Umstellung auf eine gesündere und nachhaltigere Ernährung, die Verringerung und Verbesserung des Verbrauchs von Fleisch und Milchprodukten sowie technische Maßnahmen in der Tierhaltung.